Schwaden

Schwaden
Dampf

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Schwa|den ['ʃva:dn̩], der; -s, -:
in der Luft treibende, wolkenähnliche Zusammenballung von Dunst, Nebel, Rauch o. Ä.:
der Rauch zog in dunklen Schwaden über die Dächer; Nebel zog in Schwaden übers Wasser.
Zus.: Dunstschwaden, Nebelschwaden, Rauchschwaden.

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Schwa|den1 〈m. 4
1. Reihe hingemähten Grases od. Getreides; oV Schwade
2. Angehörige(r) einer Gattung der Süßgräser an feuchten Standorten: Glyceria; Sy Mannagras
[<mhd., mnddt. swade „Stapfe, Spur, Pfad; Narbe“, engl. swath(e) „Streifwunde“; Grundbedeutung „durch Schnitt gezogene Spur“]
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Schwa|den2 〈m. 4
1. mit Gasen od. Dämpfen durchsetzte Luftströmung, Dunstfetzen (Nebel\Schwaden)
2. Grubengasausströmung
3. (giftige) Bodenausdünstung
[<mhd., mnddt. swadem, swaden „Dunst“, ahd. swedan „schwelend verbrennen“; zu ahd. swidan „brennen“; zu idg. *sueid- „glänzen, schimmern“]

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1Schwa|den, der; -s, -, Schwade, die; -, -n [mhd. swadem, swaden, zu ahd. swedan = schwelend verbrennen, vgl. aisl. swīđa = brennen; braten]:
1. <meist Pl.> in der Luft treibende, sich bewegende wolkenähnliche Zusammenballung von Dunst, Nebel, Rauch o. Ä.:
dunkle Schwaden [von Rauch] hingen über den Häusern;
Nebel zog in Schwaden übers Wasser.
2. (Bergmannsspr.) schädliche Luft in der Grube [mit hohem Gehalt an Kohlendioxid].
2Schwa|den: 2Schwade.

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Schwaden,
 
1) Botanik: Entengras, Glyceria, Gattung der Süßgräser mit etwa 15 weltweit verbreiteten Arten mit einer besonderen Häufung in Nordamerika; ausdauernde Gräser mit stielrunden oder seitlich zusammengedrückten Ährchen in lockeren Rispen. In Deutschland kommt u. a. der in langsam fließenden und stehenden Gewässern wachsende Flutende Schwaden (Mannaschwaden, Schwadengrütze, Glyceria fluitans) vor, dessen Früchte früher für Grütze verwendet wurden; in Verlandungszonen tritt der bis 2 m hohe, rohrartige Wasserschwaden (Großer Schwaden, Glyceria maxima) auf.
 
 2) Landwirtschaft: Schwad, der beim Mähen in Schnittbreite zu Boden fallende Pflanzenbestand.
 

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Schwad, der, auch: das; -[e]s, -e (veraltend), Schwa|de, die; -, -n, 1Schwa|den, der; -s, - [aus dem Niederd. < mniederd. swat, swaden, auch: Furche, H. u.]: abgemähtes, in einer Reihe liegendes Gras, Getreide o. Ä.: In den nächsten Tagen war uns das Wenden von Schwaden auf den Feldern zugewiesen (Kisch, Reporter 213); die Maschine mäht das Getreide und legt es zu einem Schwad zusammen.
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2Schwa|den, der; -s, - [mhd. swadem, swaden, zu ahd. swedan = schwelend verbrennen, vgl. aisl. swīđa = brennen; braten]: 1. <meist Pl.> in der Luft treibende, sich bewegende wolkenähnliche Zusammenballung von Dunst, Nebel, Rauch o. Ä.: dichte, bläuliche, dunkle S. [von Rauch] hingen über den Häusern; Nebel zog in S. übers Wasser; Ihm war, als brodele die Luft um ihn in dicken, dumpf riechenden S. (Kirst, 08/15, 144); Ü Mücken stiegen in S. auf und verfolgten uns (Reinig, Schiffe 11). 2. (Bergmannsspr.) schädliche Luft in der Grube [mit hohem Gehalt an Kohlendioxid].

Universal-Lexikon. 2012.

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